Herzlich Willkommen
beim Tagebuchder aktiven Pflanzerinnen und Pflanzer der 1. Weidenkirche in Bayern - Ein Projekt der Evangelischen Jugend in Bayern.
Ab dem 1. April 2007 kann man hier verfolgen, was sich in Pappenheim bei der Errichtung der Weidenkirche so tut. Bilder und Kommentare geben die Stimmung im Pflanzteam wieder, beschreiben die Ereignisse und das Geschehen rund um den Kirchenbau.
Unser Modell
Montag, 2. April 2007
Und los gehts - Der 1. Tag
am Montag, 2. April 2007, 12:25 im Topic '1. Tag - Montag, 2. April 2007'
Liebes Tagebuch!
Bereits der erste Arbeitstag beim Weidenkirchenworkcamp war voller neuer, lehrreicher Erfahrungen für uns. Davon möchten wir dir gerne berichten:
Montag morgen, 8.07 Uhr.
Aufbruch zur Baustelle.
Montag morgen, 8.08 Uhr.
Es regnet. Ich habe keine Lust mehr. Nun wurde schon offiziell der WWWW-Kontest ausgerufen (WeidenkirchenWetWarnWesten-Kontest) Die AG Spiritualität versucht verzweifelt die Teilnehmer mit lustigen Weidenkirchen- und Dackel-Waldemarliedern bei Laune zu halten.
Montag morgen, 8.10 Uhr.
Morgengebet. Es regnet immer noch. Am Ende bereuen alle, dass die Liedblätter nicht doch laminiert wurden. Dafür gibt es jetzt ein kostenloses Liedblattpappmachékreativgebilde in Tommys Rucksack.
Montag morgens, halb zehn in Pappenheim.
Nach ersten, ausgiebigen Weidenrutenbeschneidungsversuchen tauchen im Versorgungszelt nach und nach quengelnde Buben und Mädchen auf, denn nicht nur bei den Frühstückfastern macht sich der erste Hunger breit. Und Kein Knoppers in Sicht.
Montag Vormittag, 10.40 Uhr.
Rettung naht: das Küchenteam macht sich ans Teekochen, Kekse, Brezeln und Erdnüsse auspacken. Vor, während und nach der kleinen Stärkung machen sich die ersten waghalsigen Truppen auf ins Stadtinnere. Nun erreicht auch den letzten Pappenheimer die Nachricht: die behelmten, neongelbleuchtenden Weidenkirchenbaukreaturen sind gelandet. Schwer schuftend tragen sie tonnenschwere Stahlgerüste durch das verschlafene Städtchen und überqueren dabei auch todesmutig die durchaus vielbefahrene Hauptstraße.
Montag Vormittag 10.59 Uhr.
Toi, toi, toi: der Einzug der Dixiklos bringt Erlösung! Doch leider passen die Juterollen nicht auf die Klopapierständer der mobilen Plumpslatrinen. Alternativ entschließt man sich dazu, die Stahlträger medizinisch zu versorgen und damit zu umwickeln.
Montag Vormittag 11.05 Uhr.
Einsatz in vier Wänden: das Küchenteam entwickelt sich zu hochkreativen Dekobeauftragten. Die Lagerhalle wird zum festlichen Speisesaal aufgepimpt.
Montag Mittag 12.00 Uhr.
Nach dem ora versammelt sich die gesamte Mannschaft beim Glockengeläut zum Mittagslabora.
Nur der fleißige Cateringservice hisst stolz die EJ-Fahne vor der Landvolkshochschule und kümmert sich anschließend um das leibliche Wohl der Ackernden.
Montag Nachmittag, 14.03 Uhr.
Oh Schreck! Der erste Unfall. Glücklicherweise trifft es keinen der fleißigen Kätzchenpflanzer. Laut Zeugenaussagen konnte man auf dem Vorbeiführenden Radwanderweg eine Dreiköpfige Familie beim fröhlichen Montagsausflug beobachten. Die etwa sechsjährige Tochter, Adelgunde von P. (Name von der Redaktion geändert) vergaß, abgelenkt durch das fleißige Treiben der Baumannschaft, weiterhin in die Pedale zu treten. Durch die fallende kinetische Energie war somit ein Sturz vom nahezu stillstehenden Gefährt unvermeidlich. Verletzt wurde niemand.
Montag Nachmittag, 14.26 Uhr.
Die Sonne scheint. Es wird gerödelt* und nicht mehr rumgetrödelt. Auch die letzten Männerschweißtropfen verdunsten in der herrlichen Frühlingsluft Pappenheims.
* rödeln: (lat. Roedelare) Festwirbeln der Weidenstecklinge am Stahlgerüst durch drehende Bewegungen des durch eine Kordel gespannten Stockes.
Montag Nachmittag, 15.23 Uhr
Kaffeepause ist vorbei. Wir konnten uns dank unserem Küchenteam mit erfrischenden Heißgetränken und Kuchen stärken. Der frühsommerliche Sonnenschein verlockt zu einer ausgedehnten Erholungsphase, aber… es muss ja weiter gerödelt werden! Knapp die Hälfte der Stahlstangen wartet noch mit Jutebändern umwickelt und mit Weiden präpariert zu werden. Nach den ersten Versuchen läuft das Anbinden und Verknoten der Weidenruten sehr gut, in Sachen Spezialknoten kann man sagen, haben jetzt alle den (Stahl-) Bogen raus.
Montag Nachmittag, 15.53 Uhr
Die Killerkäfer kommen. Die Weidenkirchenwarnwesten, einst Signalgelb, verfärben sich nun in ein düsteres, in der Sonne glänzendes, finsterkohlrabenschwarz. Der Leuchteffekt geht, plimplamplätschernd, die Altmühl hinunter. Die Warnwesten ziehen tausende kleiner dunkler mysteriöser Käferchen an, die sich wohl, ausgelöst durch ihr ausgeprägtes Balzverhalten, von der Farbe angelockt fühlen.
Montag Nachmittag, 16.16 Uhr
Ein Käfer erkrabbelt das Notebook – Natur pur. Mittlerweile sind alle Stahlbögen auf dem Bauplatz, die letzte Fuhre kam. Es wird kühler, wir haben Durst und schwere Füße. Die Energie lässt nach, die erfrischende Dusche rückt in greifbare Nähe. Unsere Hände riechen nach Holz und Dreck – es gibt nichts Schöneres! ;)
Montag Nachmittag, 16.43 Uhr
Jippie!!!! Die ersten 5 Euro sind in die Radwanderwegspendenkasse eingegangen. Kreativweidenkranzbindergruppe sei dank. Nun noch aufräumen und dann ab durch die Dreckschleuse nicht nur Männerschweiß sondern auch ein fauliger Käsegeruch steigt aus den Schuhen und treibt Nachts in der Landvolksschule sein Unwesen.
Das war ein großer, aufregender Tag für uns, liebes Tagebuch. Schön dass unsere Freunde und wir uns dir anvertrauen durften.
Bis morgen!
Dein Edekamichl und deine Weidenlisl
Bereits der erste Arbeitstag beim Weidenkirchenworkcamp war voller neuer, lehrreicher Erfahrungen für uns. Davon möchten wir dir gerne berichten:
Montag morgen, 8.07 Uhr.
Aufbruch zur Baustelle.
Montag morgen, 8.08 Uhr.
Es regnet. Ich habe keine Lust mehr. Nun wurde schon offiziell der WWWW-Kontest ausgerufen (WeidenkirchenWetWarnWesten-Kontest) Die AG Spiritualität versucht verzweifelt die Teilnehmer mit lustigen Weidenkirchen- und Dackel-Waldemarliedern bei Laune zu halten.
Montag morgen, 8.10 Uhr.
Morgengebet. Es regnet immer noch. Am Ende bereuen alle, dass die Liedblätter nicht doch laminiert wurden. Dafür gibt es jetzt ein kostenloses Liedblattpappmachékreativgebilde in Tommys Rucksack.
Montag morgens, halb zehn in Pappenheim.
Nach ersten, ausgiebigen Weidenrutenbeschneidungsversuchen tauchen im Versorgungszelt nach und nach quengelnde Buben und Mädchen auf, denn nicht nur bei den Frühstückfastern macht sich der erste Hunger breit. Und Kein Knoppers in Sicht.
Montag Vormittag, 10.40 Uhr.
Rettung naht: das Küchenteam macht sich ans Teekochen, Kekse, Brezeln und Erdnüsse auspacken. Vor, während und nach der kleinen Stärkung machen sich die ersten waghalsigen Truppen auf ins Stadtinnere. Nun erreicht auch den letzten Pappenheimer die Nachricht: die behelmten, neongelbleuchtenden Weidenkirchenbaukreaturen sind gelandet. Schwer schuftend tragen sie tonnenschwere Stahlgerüste durch das verschlafene Städtchen und überqueren dabei auch todesmutig die durchaus vielbefahrene Hauptstraße.
Montag Vormittag 10.59 Uhr.
Toi, toi, toi: der Einzug der Dixiklos bringt Erlösung! Doch leider passen die Juterollen nicht auf die Klopapierständer der mobilen Plumpslatrinen. Alternativ entschließt man sich dazu, die Stahlträger medizinisch zu versorgen und damit zu umwickeln.
Montag Vormittag 11.05 Uhr.
Einsatz in vier Wänden: das Küchenteam entwickelt sich zu hochkreativen Dekobeauftragten. Die Lagerhalle wird zum festlichen Speisesaal aufgepimpt.
Montag Mittag 12.00 Uhr.
Nach dem ora versammelt sich die gesamte Mannschaft beim Glockengeläut zum Mittagslabora.
Nur der fleißige Cateringservice hisst stolz die EJ-Fahne vor der Landvolkshochschule und kümmert sich anschließend um das leibliche Wohl der Ackernden.
Montag Nachmittag, 14.03 Uhr.
Oh Schreck! Der erste Unfall. Glücklicherweise trifft es keinen der fleißigen Kätzchenpflanzer. Laut Zeugenaussagen konnte man auf dem Vorbeiführenden Radwanderweg eine Dreiköpfige Familie beim fröhlichen Montagsausflug beobachten. Die etwa sechsjährige Tochter, Adelgunde von P. (Name von der Redaktion geändert) vergaß, abgelenkt durch das fleißige Treiben der Baumannschaft, weiterhin in die Pedale zu treten. Durch die fallende kinetische Energie war somit ein Sturz vom nahezu stillstehenden Gefährt unvermeidlich. Verletzt wurde niemand.
Montag Nachmittag, 14.26 Uhr.
Die Sonne scheint. Es wird gerödelt* und nicht mehr rumgetrödelt. Auch die letzten Männerschweißtropfen verdunsten in der herrlichen Frühlingsluft Pappenheims.
* rödeln: (lat. Roedelare) Festwirbeln der Weidenstecklinge am Stahlgerüst durch drehende Bewegungen des durch eine Kordel gespannten Stockes.
Montag Nachmittag, 15.23 Uhr
Kaffeepause ist vorbei. Wir konnten uns dank unserem Küchenteam mit erfrischenden Heißgetränken und Kuchen stärken. Der frühsommerliche Sonnenschein verlockt zu einer ausgedehnten Erholungsphase, aber… es muss ja weiter gerödelt werden! Knapp die Hälfte der Stahlstangen wartet noch mit Jutebändern umwickelt und mit Weiden präpariert zu werden. Nach den ersten Versuchen läuft das Anbinden und Verknoten der Weidenruten sehr gut, in Sachen Spezialknoten kann man sagen, haben jetzt alle den (Stahl-) Bogen raus.
Montag Nachmittag, 15.53 Uhr
Die Killerkäfer kommen. Die Weidenkirchenwarnwesten, einst Signalgelb, verfärben sich nun in ein düsteres, in der Sonne glänzendes, finsterkohlrabenschwarz. Der Leuchteffekt geht, plimplamplätschernd, die Altmühl hinunter. Die Warnwesten ziehen tausende kleiner dunkler mysteriöser Käferchen an, die sich wohl, ausgelöst durch ihr ausgeprägtes Balzverhalten, von der Farbe angelockt fühlen.
Montag Nachmittag, 16.16 Uhr
Ein Käfer erkrabbelt das Notebook – Natur pur. Mittlerweile sind alle Stahlbögen auf dem Bauplatz, die letzte Fuhre kam. Es wird kühler, wir haben Durst und schwere Füße. Die Energie lässt nach, die erfrischende Dusche rückt in greifbare Nähe. Unsere Hände riechen nach Holz und Dreck – es gibt nichts Schöneres! ;)
Montag Nachmittag, 16.43 Uhr
Jippie!!!! Die ersten 5 Euro sind in die Radwanderwegspendenkasse eingegangen. Kreativweidenkranzbindergruppe sei dank. Nun noch aufräumen und dann ab durch die Dreckschleuse nicht nur Männerschweiß sondern auch ein fauliger Käsegeruch steigt aus den Schuhen und treibt Nachts in der Landvolksschule sein Unwesen.
Das war ein großer, aufregender Tag für uns, liebes Tagebuch. Schön dass unsere Freunde und wir uns dir anvertrauen durften.
Bis morgen!
Dein Edekamichl und deine Weidenlisl
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